05.03.2018
Wort zum Sonntag 03/2018

»Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes!«

Diesen aufmunternden Satz gab Jesus seinen zwölf Jüngern mit auf den Weg, als er sie zum Predigen des nahenden Himmelreichs voller Frieden und Gerechtigkeit losschickte (Lukasevangelium 9, 62). Und diesen stärkenden Zuspruch können sich nicht nur Pfarrerinnen und Pfarrer von heute  zu Herzen nehmen, sondern der schöne Jesus-Spruch lässt sich noch viel umfassender verwenden:
Wo ein Mensch zum ersten Mal in den Kindergarten geht oder als Erstklässler eingeschult wird; wo sich eine langjährige Beziehung trennt oder geheiratet wird; wo Kinder geboren werden oder erwachsene Kinder das Haus verlassen; wo eine Lehre oder ein neuer Beruf oder der Ruhestand beginnen; wo eine schwere Herzoperation bevorsteht oder eine Chemotherapie abgeschlossen ist – überall da, wo es (plötzlich) eine völlig neue Lebenssituation gibt, ist es wichtig, sich mit aller Kraft und Konzentration, allem Können, Wissen und Wollen auf die neue Zeit einzustellen.
Und mit einer großen Portion Gottvertrauen und viel mitmenschlicher Hilfe sind so die neuen Herausforderungen anzunehmen, um anstehenden Probleme und noch nie gekannte Aufgaben in den Griff zu bekommen und zu bewältigen. Der ständige Blick zurück kostet viel zu viel Energie, und an der Vergangenheit kann man ja doch nichts mehr ändern. Wer aber die Probleme in seiner Vergangenheit bereits lösen konnte, wird es auch schaffen, die neuen Probleme in der Gegenwart und die noch unbekannten in der Zukunft zu lösen. Aktiv handeln geht nur in der Gegenwart – also am besten ab heute.



Hermann Rotermund, Pfarrer Querfurt-Süd