30.03.2023
MARKUS PASSION REINHARD KEISER

7. April 2023
11 Uhr
St. Marienkirche Weißenfels

Kein Geringerer als Johann Sebastian Bach erachtete Reinhard Keisers (gebürtig in Teuchern) ›Markus-Passion‹ einer Aufführung für würdig. Ihre stilistische Vielfalt in Verbindung mit ihrer liturgische Funktion machen das Werk zu einer Besonderheit unter den Passionsmusiken. Am 7. April um 11 Uhr wird die Markus-Passion in der St. Marienkirche zu Weißenfels erklingen. Unter Beteiligung der Weißenfelser Kantorei, dem Regionalchor und dem Kammerchor dirigiert Kantor Thomas Piontek. Als Solisten konnten unter anderem der Tenor Kristian Giesecke als Evangelist und der Bass Karsten Müller als Jesus gewonnen werden.

Die wohl um 1702 entstandene Passion wird, da ihr Komponist historisch nicht mehr zweifelsfrei identifiziert werden kann, aber Reinhard Keiser zugeschrieben wird, heute als Hamburger Passion bezeichnet. Neben Keiser werden in der Forschung dessen Vater Gottfried Keiser sowie Friedrich Nicolaus Bruhns als mögliche Komponisten genannt. Verbrieft ist, dass Johann Sebastian Bach den Aufbau der Hamburger Passion für seine eigenen Passionen weitgehend übernommen hat und dass er sie mindestens dreimal, in unterschiedlicher Gestalt aufführte. Auch Georg Friedrich Händel war von dieser Passion überzeugt und führte sie auf. Dabei stellten sie von dem Werk, wie damals üblich, eigene Versionen her, bei der die jeweiligen Erfordernisse und Gegebenheiten der Besetzung berücksichtigt wurden. In Bachs und Händel Notenbibliotheken nimmt die Markus-Passion somit einen prominenten Platz in.

Mindestens ebenso intensiv wie sich Bach und Händel mit der Passion beschäftigt haben, haben sich die 70 Sänger*innen aus Mitteldeutschland mit der frühbarocken Passion beschäftigt und werden diese Passion, die in ihrer dramatischen Gestaltung den Opernkomponisten Keiser erkennen lässt, am diesjährigen Karfreitag in der St. Marienkirche zu Weißenfels zur Aufführung bringen. 

Plakat zum Konzert