25.06.2019
Wort zum Sonntag 12/2019

Das Jahr hat Halbzeit

Am 21. Juni Sommeranfang.
Johannistag am 24. Juni. Nun wird es langsam wieder eher dunkel.
Sechs Monate vor Weihnachten, vor der Geburt von Jesus Christus denken wir an die Geburt Johannes des Täufers.
In der tiefsten Nacht vom 24. zum 25. Dezember wird das Kommen Jesu gefeiert.
Wenn die Sonne am höchsten steht denken wir an die Geburt des Vorläufers Johannes des Täufers.
Johannistag.
Der längste Tag des Jahres ist schon vorbei. Der Sommer liegt noch vor uns, doch das Jahr beginnt sich zu neigen.
Die Sonne beginnt wieder tiefer zu stehen und die Helligkeit der Tage nimmt ab.
Johannistag.
Wir sind in der Mitte des Jahres. Es ist Halbzeit. Oft ist ein Jahr ein Bild für das Leben.
Wie wird die zweite Halbzeit in diesem Jahr in unserem Leben sein? Wird es
die Zeit der Fülle und die Zeit der Reife wie in der Natur? Oder werden die Tage kürzer werden?
Johannistag.
Wenn die Sonne wieder sinkt, erwarten wir ein anderes Licht.
In der tiefsten Dunkelheit bricht sich dann das Licht Gottes Bahn.
„Er muss wachsen, ich aber muss abnehmen“, sagt Johannes.
Nutzen wir diese Zeit jetzt zum Auftanken von Sonne, Licht und Kraft für die andere Halbzeit des Jahres. In der dunklen Zeit können wir dann von diesem Vorrat zehren.
Mögen uns die Johannisfeuer, die in vielen Orten am 24. Juni entfacht werden, für die zweite Halbzeit des Jahres Wärme mitgeben.
Ich wünsche uns allen ein Auftanken jetzt in dieser Zeit, im Urlaub, in der Freizeit, am See, am Meer, in den Bergen, den Schülern in den Ferien für das neue Schuljahr, oder einfach zu Hause.
Eva-Maria Osterberg
Pfarrerin in Braunsbedra