29.07.2020
Wort zum Sonntag 18/2020

Vertrauen wagen! 

Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.  Hebräerbrief 10,35

Was geschieht eigentlich, wenn ich mein Vertrauen wegwerfe?
Dann ist es verloren und ich stehe da, verunsichert, misstrauisch, zweifelnd.

Es gibt Gründe vorsichtig zu sein. Wer ist nicht schon enttäuscht worden? Manchmal wird das Vertrauen missbraucht. Das kann dazu führen, das Vertrauen ganz zu verlieren. Dann unterstelle ich überall böse Absicht, suche ständig nach dem Haken an der Sache – und überfordere mich dabei selbst. Wer kann schon auf allen Gebieten Experte sein, um alles zu prüfen und zu kontrollieren?

Ganz ohne Vertrauen wird das Zusammenleben unmöglich.
Eine Ehe funktioniert nicht ohne Vertrauen.

Ebenso wenig eine Firma oder eine Kirchengemeinde.
Geld funktioniert nicht ohne Vertrauen. 
Eine Gesellschaft geht kaputt, wenn Lehrern, Ärzten, Politikern, Polizisten, Handwerkern nicht Vertrauen entgegengebracht wird.
Ja, Kinder können sich nicht entwickeln, wenn ihnen nicht immer wieder etwas zugetraut wird.
Natürlich muss ich mit Enttäuschungen leben. Menschen machen Fehler, sind begrenzt.
Vertrauen will gewagt sein. Und wer wagt, der gewinnt.
Die Bibel ermuntert, Gott zu vertrauen in guten und in schweren Zeiten.
Ihm darf ich mich im Gebet anvertrauen.  Dann weichen die Daseinsängste.  Und in ruhiger Gelassenheit will ich mich auf das Leben einlassen auch in unübersichtlicher Zeit.

Pfarrer Rüdiger Worbes, Bad Dürrenberg