Wort zum Sonntag

Hej, Pippi Langstrumpf – machst du wirklich, was dir gefällt?

Die letzten Jahre haben viel Brüche in unserer Gesellschaft gezeigt. Man kann sich nicht darauf ausruhen, dass man in einem demokratischen Land lebt. In einem Land, dass doch aus der Geschichte eigentlich gelernt haben müsste, wie schlimm Diskriminierung ist.

Ungerechtigkeit begegnet uns auch hier immer wieder. Mit offeneren Ohren hören einige von denen, denen es in unserer Gesellschaft nicht gut geht.

Menschen werden aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts, ihrer Sexualität benachteiligt. Nicht nur anderswo, auch bei uns.

Wir diskutieren leidenschaftlich, ob es wirklich schlimm ist, wenn beleidigende Worte in Kinderbüchern bleiben, wie das N-Wort in Pippi Langstrumpf. Es gibt „lustige“ Talkshows, die sich über den Namen von Saucen lustig machen – ohne zu bedenken, wen sie dabei verletzen. „Das hab ich nicht so gemeint“, kommt dann als Entschuldigung. Aber versteht man so, worum es eigentlich geht?

Manche werden das vielleicht für überzogen halten, aber es bedient nun mal rassistische Strukturen oder Denkweisen. Wenn jemand sagt: Es ist ok, die Grenzen zu überschreiten, weil das ja schon immer so war – dann wird sich auch nichts ändern!

„Ich bin ja kein Rassist, aber:“, darauf folgt höchstwahrscheinlich irgendeine rassistische Aussage. Und es reicht nicht wegzuhören. Wenn niemand etwas dagegen sagt, dann ist es doch ok, oder?

Ist es nicht. Steh auf gegen Ungerechtigkeit und Grenzüberschreitung:

„Öffne deinen Mund für den Stummen, für das Recht aller Schwachen!“ Spr 31,8

Pfarrerin Philine Hommel
Jugendarbeit im Kirchenkreis