07.09.2024
Wort zum Sonntag 36KW/2024

Wir Menschen suchen nach einem Ort im Leben. Wir suchen nach Beziehungen, die Halt geben. Es gibt ein grundlegendes Bedürfnis, irgendwo "zu Hause" zu sein. Dabei stellen wir fest, dass es gar nicht so klar ist, wo wir hingehören. Gerade, wer oft umziehen musste, wird das spüren. Auch im übertragenen Sinne suchen wir nach einem Ort, an den wir gehören, wo wir uns aufgehoben fühlen. Ängste erschweren es, uns geborgen zu fühlen. Angst vor Gewalt, Unrechtigkeit und Dummheit im gesellschaftlichen Bereich machen uns zu schaffen. Persönliche Ängste um unsere Familie, vor Krankheit, Beziehungsverlust und wirtschaftlichen Verlusten kommen nicht selten dazu. „Sorgt Euch nicht, denn Gott sorgt für Euch.“ So steht es in der Bibel. So wird es uns besorgten Menschen zugesprochen. Wie ist das gemeint und ist das nicht naiv? Vielleicht sollten wir uns nicht von unseren Ängsten und Enttäuschungen bestimmen lassen. „Angst ist ein schlechter Ratgeber“ weiß ein Sprichwort. Angst macht uns handlungsunfähig. Besser ist es sich im Vertrauen zu üben. Vertrauen heißt handlungsfähig zu bleiben. Mit Zutrauen lebt und geht es sich leichter. Wenn Eltern morgens ihre Kinder in Kindergarten oder Schule mit einem Kuss undeinem Satz wie: „Hab keine Angst. Ich denke an Dich“ verabschieden, lernen diese:“Ich kann darauf vertrauen, dass ich das schaffe.“  So gehen sie ihrer Wege und haben Freude. „Sorgt euch nicht, denn Gott sorgt für euch.“ Diese Worte sind so etwas wie ein Kuss und die Zusage Gottes:“Ich denke an dich, du gehörst zu mir.“ Das gibt mir Halt und ermuntert mich zum Leben.      Kreisschulpfarrer Neithard Ebel