28.01.2024
Wort zum Sonntag 04KW/2024

Es ist eine laue Sommernacht. Verträumt schauen wir, wie Stern um Stern am Himmel erscheint und Flugzeuge Menschen und Waren in ferne Länder bringen. Doch dann zieht ein eigenartiger Leuchtpunkt langsam seine Bahn. Ein Blick aufs Handy betätigt: Es ist die ISS. „Stellt euch vor, wie viele Menschen schon dort oben waren. Und wie viele Schwierigkeiten überwunden werden mussten, damit so ein Projekt überhaupt möglich ist.“ Die Ingenieure und Physiker unter uns geraten ins Schwärmen. Jemand wirft ein: „Ich finde, das größere Wunder sind all die politischen Einigungen und Kompromisse. Über tiefe Gräben hinweg sind Lösungen gefunden worden. Mensch, Leute, die ISS da oben zeigt doch, wir können es. Wir haben alle Möglichkeiten, hier auf der Erde, zusammen zu arbeiten und Großartiges hinzukriegen.“

Einen Augenblick hängt jeder seinen Gedanken nach. Über uns weitet sich das All und mittendrin auf unserer kleinen Erde WIR mit unseren Sehnsüchten und Träumen, mit den drängenden Problemen an allen Ecken und Enden. Und schon zieht die ISS wieder ihre Bahn über uns. „Wer hat eigentlich gesagt, dass Problemlösungen einfach sind? Dass es ohne Rückschläge oder Kompromisse geht? Dass man nicht immer wieder neu überlegen muss?“ Und vor allem: „Wer denkt, einer schafft es allein?“ „Könnte unsere Welt nicht eine riesige ISS sein?“ Die Gedanken schwirren durch die Runde. Die Sterne über uns leuchten.

Es grüßt Sie herzlich mit dem Bibelspruch für die kommende Woche: Über dir geht auf der Herr, und seine Herrlichkeit erscheint über dir. (Jesaja 60,2)

 

Pfarrerin Susanne Mahlke
Merseburg und Schkopau