04.02.2024
Wort zum Sonntag 05KW/2024
Ich kann dich nicht hören,
ruft es aus Kindermund, wenn es absolut nicht will, was der andere von ihm möchte. Manchmal da wünschte man sich, Dinge nicht zu hören, weil sie ungerecht oder unbequem sind. Mit dem Hören ist das allerdings so eine Sache. Man kann die Ohren zuhalten, aber nicht ausschalten.
Und trotzdem passiert es manchmal, dass ich nicht richtig höre. Neulich erzählte mir jemand von seinem Badeurlaub. Mir kam dabei in den Sinn, dass ich Samstag die Badelatschen brauche. Im Schrank waren sie nicht, da müsste ich dringend aufräumen. Und beim Kinderzimmerschrak klemmt die Tür, möchte wissen was da passiert ist. In meinen Gedanken versunken habe ich die Frage von meinem Gegenüber verpasst. Von mir selber abgelenkt, habe ich nicht richtig zugehört. Richtig zuzuhören ist gar nicht so einfach. Im Studium haben wir genaues Zuhören geübt.
Wenn es aber schon so schwer ist Menschen zuzuhören, wieviel schwerer mag es dann sein auf Gott zu hören. Seine Stimme ist nicht mal mit den Ohren wahrzunehmen. Der Wochenspruch aus dem Hebräerbrief fordert mich trotzdem auf: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verstockt eure Herzen nicht.“
Manchem hilft es die Augen zu schließen, leise Musik zu hören, spazieren zu gehen oder mit Gott zu sprechen. Allein oder in Gemeinschaft. Dann kommt mir zuweilen ein
Idee, die mich weiterbringt oder auf neue Wege lenkt. Ein Gedanke, der mich tröstet oder aufrüttelt. Ein Gefühl das Hoffnung oder Mut gibt. Auch das braucht Übung.
Ein Wochenende, an dem Sie 10 Minuten Zeit zum Hören haben, wünscht ihnen
Caroline Butzkies
Ordinierte Gemeindepädagogin aus dem Kirchspiel Querfurt