12.03.2021
Wort zum Sonntag 10KW/2021

Wer Freundlichkeit sät, wird Freude ernten!

Der Satz: „Wer Wind sät, wird Sturm ernten!“ ist wohl allgemein bekannt. Sehr schade ist nun, dass es nicht auch den Spruch gibt: „Wer Freundlichkeit sät, wird Freude ernten!“ Der morgige 4. Sonntag in der Passionszeit trägt nämlich den schönen lateinischen Namen „Lätare“ – was übersetzt „sich freuen“ heißt. Und es wäre eine praktische Sache, wenn sich mit einem solchen Sonntagsnamen auch automatisch die Freude einstellen würde. Schließlich stöhnt alle Welt über hohe Infektionszahlen und Inzidenzwerte und zu lange Lockdowns. Es gab weder einen erholsamen Schiurlaub im Winter noch einen fröhlichen Karneval, und wie die Osterferien aussehen werden, wissen wir nicht. Frust, Ungeduld und sogar Wut machen sich breit – und verändern schon gar nichts zum Besseren!
Stattdessen ist erstmal Dankbarkeit angesagt, dass schon nach einem knappen Jahr wirksame Impfstoffe bereitstehen und eingesetzt werden. Dankbarkeit ist jedoch nicht gleich Freude. Und natürlich kann man keinem Corona-Kranken oder seinen Angehörigen oder den von Konkurs Bedrohten oder von Arbeitslosigkeit Betroffenen taktloserweise zurufen: „Freue dich deines Lebens!“
Was aber machen wir dann mit der Freude des morgigen Sonntags? Wir versuchen einfach mal unser Bestes, um unserem Nächsten (mit dem nötigen Abstand) eine Freude zu machen: Ganz sicher freut sich jemand aus der Familie, aus dem Freundes-, Verwandten- und Bekanntenkreis, aus der Nachbarschaft oder dem Arbeitskollegium über einen freundlichen Gruß meinerseits - ob über die sozialen Netzwerke oder ganz altmodisch mit Karte oder Brief oder Päckchen oder…

Pfarrer Hermann Rotermund
Querfurt