11.12.2018
Wort zum Sonntag 24/2018

Liebe Menschen, es ist wirklich noch nicht Weihnachten.

Auf dieses Fest bereite ich mich gerade vor. Eigentlich habe ich dazu ganz viel Zeit. Dieses Jahr genau vierundzwanzig Tage, um alles so zu schmücken und zu richten, wie es mir gefällt. Im Außenbereich, in meiner Wohnung und in mir, in meiner Seele.
Es muss nicht alles fix und fertig sein am ersten Advent, das zeigt uns der Adventskranz. Jede Woche kommt eine weitere Kerze dazu. An Heilig Abend wird dann alles bereit sein und der Weihnachtsbaum darf erstrahlen.
Am ersten Advent werden die Fenster geschmückt.
Bis zum dritten Advent räume ich Schritt für Schritt die Wohnung auf.
Bis zum vierten Advent kommt dann noch der Weihnachtsschmuck dazu.
Dann ist im Äußeren alles bereit für Heilig Abend. Und innerlich, wie bereiten Sie sich vor?
Für meine innere Vorbereitung auf die Geburt dieses Kindes in der Krippe, habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen auszuloten, was für mich dankbar sein bedeutet. Belgeiten wird mich dabei ein bewegender Text:
Ich bin dankbar
für die Steuern, die ich zahle, weil das bedeutet, ich habe Arbeit und Einkommen,
für die Hose, die ein bisschen zu eng sitzt, weil das bedeutet, ich habe genug zu essen.
für das Durcheinander nach der Feier, das ich aufräumen muss, weil das bedeutet, ich war von lieben Menschen umgeben.
für den Rasen, der gemäht, die Fenster, die geputzt werden müssen, weil das bedeutet, ich habe ein zuhause.
für die laut geäußerten Beschwerden über die Regierung weil das bedeutet, wir leben in einem freien Land und haben das Recht der freien Meinungsäußerung.
für die Wäsche und den Bügelberg, weil das bedeutet, dass ich genug Kleidung habe.
für den Wecker, der morgens klingelt, weil das bedeutet, mir wird ein neuer Tag geschenkt.

Ihre dankbare Christiane Kellner, Superintendentin im Kirchenkreis Merseburg