08.01.2019
Wort zum Sonntag 25/2018

Geduldiges Warten

Am letzten Wochenende haben Sie Gedanken meines Kollegen, Pater Stefan Wolf, über das Geduldig sein gelesen. Heute sind meine Gedanken auf eine Frau gerichtet, die beispielhaft für viele Frauen, geduldig gewartet hat auf das, was sich entwickelt.
Nachdem sie die überraschende Nachricht erhalten hatte, dass sie schwanger wurde. Und dass ihr Verlobter davon noch nichts wusste. Und dass das eigentlich nicht sein durfte. 9 Monate hat sie dann gewartet – wie viele andere Frauen auch. Bis das Kind zur Welt kam. Dann hat sie ihrem Kind den Namen „Gott rettet“ gegeben, denn in den neun Monaten geduldigen Wartens gab es wirklich Rettung für sie.
Geduldiges Warten – Frauen, die Mutter geworden sind, kennen das. Und sie kennen auch dies: Wenn das Kind dann da ist, fühlt es sich an, als ob Gott in nie da gewesener Weise in diesem Kind auf die Erde kommt. So stolz können wir sein, wenn wir das geschafft haben! 9 Monate geduldig warten: Freude wach halten auch gegen die Ängste, was alles schief gehen könnte. Kräfte sammeln und abwarten, wie die Beziehungen sich entwickeln.
Bei der Frau aus unserer Geschichte hat der Verlobte dann auch Nachricht von der Schwangerschaft erhalten – und hat eine richtig gute Beziehung zum Kind und zu seiner Frau aufgebaut (obwohl das ja nicht sein durfte). - Ich löse mal auf: Die gute Nachricht brachte der Erzengel Gabriel; die junge Frau war Maria und ihr Verlobter Josef, Zimmermann aus Bethlehem; das Kind hieß in ihrer Sprache „Joschua“, übersetzt „Jesus“.
Warten darauf, dass Nachrichten sich richtig gut entwickeln und aus einer Nachricht echtes Leben entsteht! Bald ist es soweit und wir feiern wieder die Geburt der guten Nachricht im Leben – Weihnachten!
Frohes Erwarten wünscht Ihnen Pfarrerin Angelika Rudnik, Klinikseelsorgerin