Wort zum Sonntag

Blick zurück: Was wollten sie mit 10 Jahren werden? Ärztin? Polizist? Und was ist draus geworden? Mancher ist das geworden. Das ist gut so. Mancher hat andere Wege eingeschlagen. Auch das ist gut so. Sonst hätten wir heute einen Überschuss an Feuerwehrmännern und Prinzessinnen. Banal gesagt, so ist das Leben: nicht immer wird wahr, was wir uns wünschen. Manchmal erreichen wir Ziele nicht und Träume bleiben offen.

Das Menschen nicht immer alles bekommen, was sie erwarten, davon erzählt die Geschichte von Mose. Diener Gottes. Er führte Gottes Pläne aus, befreite sein Volk und führte sie sicher durch die Wüste. Nach 40 Jahren kommt er auf einem Berg an. 120 Jahre alt ist er, steht da und blickt hinüber in das Land, „darin Milch und Honig fließt“, was Gott schon seinen Vorfahren versprochen hatte. Mose sieht es und stirbt. Die Erfüllung vor Augen. Tragisches Ende. Kein Happy End. Sein Traum bleibt offen.

Manchmal stimmt alles und trotzdem fehlt was. Aber genau dieses etwas, ist mit dem Verstand nicht zu greifen. Dieses Leerstück im Leben, dieses fehlende Puzzleteil ist für jeden etwas Anderes. Oft ist das fehlende Puzzleteil mit nichts Konkretem zu besetzen. Manchmal sind es nur winzige Augenblicke, die uns spüren lassen, dass alles stimmt und am richtigen Platz ist. Ein Gefühl von erfüllt sein.

Hatte Mose ein erfülltes Leben, auch ohne Happy End? Mit Sicherheit hatte er ein gefülltes Leben. Voll von: Gottesgesprächen, Krieg, Flucht, Entbehrung. Vor allem aber hatte er einen Traum, dass das Ende gut ausgeht. Diese Hoffnung war sein Puzzlestück und hat ihn durch alles hindurch getragen.

Mit welchem Puzzlestück finden Sie Erfüllung?

Hoffnungsvoll, erfüllende Gedanken wünscht,
Pfarrerin Kathrin Käss
im Kirchspiel Querfurt