Aug 9, 2025
Wort zum Sonntag 32 KW/2025
Haben Sie schon mal ein Ei in einer Lunchtüte gehabt und dann eines von diesen Mini-Salz-Päckchen? Wenn man sich die so anschaut, denkt man immer: Ehrlich, 2g Salz? Das ist aber nicht sonderlich viel. Das reicht doch niemals! Und am Ende des Eies fragt man sich dann: Ehm… was mach ich denn jetzt mit dem ganzen Salz? Verschwenden wäre irgendwie doof, aber aufheben…
Vielleicht denk ich das aber auch nur, weil ich zu viel Hanse gespielt habe – ein altes Computerspiel, bei dem man Koggen auf Reisen schickt, um zu handeln. Wo man geheiratet und Kinder bekommen hat, nur um diese dann auf Expedition zu schicken und so die Chance auf wertvolle Handelswaren zu erhalten. Und was war die eigene Handelsware Nr. 1, die überhaupt erst das Tauschen ermöglicht hat? Richtig: Salz. Ohne Salz landete man ziemlich schnell im Schuldturm. Andere Handelswaren waren vielleicht Luxus, aber Salz, das war essentiell. Für uns ist Salz selbstverständlich, und ein Gramm Salz wegzuschmeißen, ist in unserem Alltag kein großes Ding. Weil wir es haben und es günstig ist, neues zu beschaffen.
„Ihr seid das Salz der Erde“ – spricht Jesus (Mt 5,13). Also selbstverständlich und in rauen Mengen zu haben? Vielleicht. Beim Kochen merkt man jedoch: 1g macht einen großen Unterschied. Und es erleichtert mich zu sehen, was man mit einer geringen Menge doch alles bewirken kann.
Wann waren Sie das letzte Mal salzig?
Philine Hommel
Kreisjugendpfarrerin