26.05.2025
Wort zum Sonntag 20 KW/2025

Ein freier Samstag und das Wetter passt. Also rein in die Motorradklamotten und los gehts. Erste Station: Motorradgottesdienst im schönen Freyburg. Danach fahre ich einfach drauflos – der Weg ist das Ziel - der Alltag wird kleiner und Entspannung setzt ein. Ich genieße diese Freiheit.

Unterwegs halte ich gerne an Dorfkirchen an, die mir ins Auge fallen. Ich liebe diese alten Gemäuer, denn sie stecken voller Lebens- und Glaubensgeschichten. Auf dem Weg zur Eingangstür hoffe ich auf ein Schild „offene Kirche“. Manchmal habe ich Glück und die Tür öffnet sich für mich. Ein paar Minuten Rast für die Seele im angenehm kühlen Gotteshaus, dann geht es weiter zur zweirädrigen Kurvenjagt.

Im Leben ist es gut, wenn uns bestimmte Türen nicht verschlossen bleiben. Oft braucht es dafür aber auch Initiative von uns. Wir müssen uns in Bewegung setzen, mutig auf unser Ziel zugehen und dann auch die Klinke herunterdrücken. Ob wir wirklich eintreten können, wird sich zeigen.

Jesus sagt von sich: „Ich bin die Tür…“ Ein starkes Bild! Jesus öffnet uns nicht nur die Tür zum Reich Gottes und führt uns in seine Gemeinschaft, sondern er ist selbst diese Tür: „…wenn jemand durch mich hineingeht, wird er selig werden“ (Joh 10,9). Und wie bei der Kirchentür vorhin, ist es auch hier gut, wenn wir selbst Initiative zeigen und uns in Bewegung setzen: Mit Gott ins Gespräch gehen (beten) und unsere Wünsche, Fragen und Zweifel zu ihm bringen. Ich glaube fest, dass dann die Tür für uns alle geöffnet seinen wird, denn Jesus verspricht: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.“ (Mt 7,7)

 


Andreas Tschurn
Pfarrer in Leuna