Wort zum Sonntag

Jesus spricht:

Wie könnt ihr überhaupt zum Glauben kommen?
Es geht euch doch nur darum,
dass einer vom anderen geehrt wird!
Aber ihr strebt nicht nach der Ehre,
die nur der einzige Gott schenkt.
(Johannes 5,44)

Wir wollen gesehen werden. Gemocht werden.
Wir wollen Anerkennung von Menschen, die selbst nach Anerkennung suchen.
Und wundern uns, warum der Glaube uns fremd bleibt.

Jesus spricht es aus:
Wie soll da Glaube wachsen, wenn ihr euch nur gegenseitig bewundert?
Wenn ihr nur nach Ruhm strebt, der schnell verblasst?
Wenn ihr gar nicht fragt, was Gott über euch denkt?

Wir bauen unsere Identität aus Applaus.
Wir lassen uns tragen von Likes, Lob und Titeln.
Doch innerlich bleiben wir leer, weil das Entscheidende fehlt.

Gott fragt nicht nach Karriere, Reichweite oder Standing.
Er schaut auf das Herz, das still bleibt, wenn niemand klatscht.
Auf die Treue, die im Verborgenen lebt.
Auf die Liebe, die nichts zurückverlangt.

Vielleicht beginnt der Glaube genau da, wo wir aufhören, uns zu inszenieren.
Wo wir aufrichtig werden vor uns selbst und vor Gott.
Nicht perfekt, aber offen. Nicht groß, aber echt.

Die Ehre, die von Gott kommt, glänzt nicht laut.
Aber sie bleibt, wenn alles andere längst verstummt ist.

Pfarrer Jonas Zanke
Pfarrbereich Weißenfels-Südost