05.07.2025
Wort zum Sonntag 27 KW/2025
1. Timotheus 1,15:
Auf das Wort, das ich dir nun sage,
kannst du dich verlassen.
Es ist wert, von allen angenommen zu werden:
Christus Jesus ist in diese Welt gekommen,
um die Sünder zu retten.
Und ich selbst bin der erste unter ihnen.
Manchmal fällt mir der Blick in den Spiegel schwer.
Vor allem wenn ich das Gefühl habe, etwas falsch gemacht oder versagt zu haben.
Wenn ich andere Menschen verletzt habe mit dem, was ich gesagt habe.
Oder wenn ich denke, eine falsche Entscheidung getroffen zu haben.
Der Apostel Paulus kennt dieses Gefühl nur allzu gut.
Es gab eine Zeit, da hat er Christen verfolgt – nun ist er einer von ihnen.
Er kann nicht rückgängig machen, was er getan hat.
Sich selbst nennt er den ersten unter den Sündern. Nicht weil er sich selbst hasst, sondern weil er ehrlich mit sich ist.
Er weiß, wie tief ein Mensch fallen kann.
Aber er weiß auch, wie groß Gnade ist.
Darum schreibt er vorher diesen Satz: „Christus Jesus ist in diese Welt gekommen, um die Sünder zu retten.“
Jesus ist nicht in die Welt gekommen, um die Starken zu feiern oder den Fleißigen zu belohnen.
Er will die finden, die sich fühlen, als hätten sie versagt.
So wie Paulus einer ist.
Gott sieht nicht zuerst auf die Erfolgreichen, sondern auf die Gebrochenen.
Er schaut nicht auf das, was wir stolz präsentieren, sondern auf das, was wir verstecken.
Und er nimmt uns an, so wie wir sind.
Auf dieses Wort kannst du dich verlassen, schreibt Paulus.
Denn es trägt auch dann, wenn wir uns selbst nicht mehr tragen können.
Pfarrer Jonas Zanke