11.11.2023
Wort zum Sonntag 44KW/2023

„Glücklich zu preisen sind die, die Frieden stiften.“  Mt.5, 9

Dieses Wort Jesu steht über dem kommenden Sonntag, an dem die Ökumenische FriedensDekade beginnt. Vielen Menschen spricht es aus dem Herzen. Im Krankenhaus treffe ich auf Frauen und Männer, die die Schrecken des II. Weltkrieges miterleben mussten. „Es gibt nichts Schlimmeres als Krieg“ ist ihre Erfahrung. „Eine Krankheit kann überwunden werden, aber Krieg? Der zerstört alles – Umwelt, Kultur, Heimat, Leben, Zukunft, Beziehungen …“

Nach über 70 Jahren weitgehendem Frieden in Europa wütet wieder Krieg. Wie ein Bazillus greift er um sich und verschlingt enorme finanzielle Ressourcen, die für die Bekämpfung der Klimakrise, von Armut, Krankheit und Ungerechtigkeit in der Welt dringend benötigt werden. 

Waffen haben noch keinen Krieg beendet. Worauf es bei der Lösung von Konflikten ankommt, wissen die meisten aus eigener Erfahrung. Wege aufeinander zu sind wichtig, um ins Gespräch zu kommen und in Geduld auszuhandeln, was einander zugestanden werden kann, damit Friede wird.

Zum Reformationstag wurde ich gefragt: „Warum wird in der gegenwärtigen Krise nicht an unsere ermutigende Erfahrung aus der Friedlichen Revolution erinnert?“ Heute kämpfen so viele allein. Damals gab es den Zusammenhalt, der aus der Krise führte. 

Die Ökumenische FriedensDekade hat keine Lösungen zu bieten, aber Impulse, um aus der Resignation herauszufinden und wieder ins Handeln zu kommen. Sie bietet dafür eine kostenlose App: https://www.peaceandpray.de

 

Pfarrerin Gabriele Schaller
Klinikseelsorgerin in Weißenfels